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Diese Dinge überzeugten uns beim Kuga-Dauertest
Nach 81.863 Kilometern verabschieden wir den Ford Kuga als zuverlässigen Dauerläufer. Bis dahin hat er sich im Dauertest kaum nennenswerte Schwächen geleistet.
Es soll kein ganz leichter Start in diesen Dauertest sein. Kollege Jüngling notiert als Erster im Fahrtenbuch die Frage, ob der Kuga den Dauertest wohl bis zum Ende schaffen wird. Sie fragen sich, warum? Schon nach wenigen Wochen löst sich die Gummidichtung zwischen Heckklappe und Kofferraum. Ein Problem, das sich über eineinhalb Jahre auch nach etlichen Reparaturversuchen nicht bessern soll. Abgesehen davon fällt uns der Ford bezüglich Verarbeitungs- und Materialqualität nicht negativ auf. Gut, hier und da knarzt mal der ausladende Armaturenträger, und einer der Hebel im Kofferraum zum Umklappen der Rücksitzlehne geht bei etwas zu viel Krafteinsatz zu Bruch. Aber: Nichts, was nicht auch in jedem anderen Auto hätte vorkommen können.
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Der Kuga überzeugt mit gutem Platzangebot
Keine Kritik, anders als bei unserem Audi-Q5-Dauertester, gibt es bezüglich des gebotenen Raums. Ralf Kund von AUTO BILD SPORTSCARS bringt es schlicht und ergreifend zu Papier: "Viel Platz!" Alexander Bernt attestiert dem Kuga bequeme Sitze mit entspannter Sitzposition. Langstrecke geht auch zu fünft, der Kuga ist mit dem praktischen Zuschnitt seines Kofferraums und der niedrigen Ladekante ein gern gesehener Begleiter bei Umzügen oder Baumarktbesuchen. Einzig die Stufe bei umgeklappter Rückbank und die unnötig breite Plastikkante der Heckschürze wirken sich schon mal störend aus. Letztere entpuppt sich als wahrer Schmutzfänger, da sich ablaufendes Wasser vom Dach und Spritzwasser von der Straße mit Vorliebe zwischen Heckklappe und -schürze sammelt.
Technische Daten | Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4 ST Line |
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Motor | 4-Zylinder-Reihe, Turbodiesel |
Einbaulage / Abgasnachbehandl. | vorn quer / NOx-Kat, Dieselrußfilter |
Ventile / Nockenwellenantrieb | 4 pro Zyl. / Zahnriemen |
Einspritzung | direkt, elektron. Common Rail |
Hubraum | 1997 cm3 |
Leistung bei 1/min | 132 kW (180 PS) / 3500 |
Drehmoment bei 1/min | 400 Nm / 2000–2500 |
Drehzahl bei 130 km/h 2000/min im 1. Gang = | 2410/min 16 km/h |
Radaufhängung vorn | Einzelrad, Schraubenfedern |
Radaufhängung hinten | Einzelrad, Schraubenfedern |
Lenkung | Zahnstange, elektr. Servo |
Allradantrieb | semi-permanent über elektronisch geregelte Lamellenkupplung |
Kraftverteilung v:h | 100:0 bis 50:50 |
Traktionshilfen | elektron. Bremseingriff v+h |
Getriebe | 6-Gang-Doppelkupplungs-Automatik |
Übersetzungen | I: 3,58; II: 1,95; III: 1,19; IV: 0,83; V: 0,94; VI: 0,76; R: 4,84; Achsen: 4,53 / 3,09 |
Verteilergetriebe | high: 1,00; low: – |
Karosserie | selbsttragend, Stahlblech |
Bremsen vorn / hinten | innenbelüftete Scheiben / Scheiben |
Testwagenbereifung | 235/45 R 19 |
Serienbereifung | 235/55 R 17 |
Tankvolumen / Kraftstoff | 60 l / Diesel |
Anhängelast gebremst / ungebr. | 2100 / 750 (Stützlast: 100) kg |
Wendekreis li. / re. / Dachlast | 11,5 / 11,6 m / 75 kg |
Das Infotainmentsystem SYNC 3 mag nicht jeder
Um das gute Platzangebot noch weiter zu verbessern, hätten wir zum Modellwechsel einen schlankeren Armaturenträger empfohlen. Ford kam glücklicherweise schon selbst auf Idee, und so gleicht der Kuga III im Innenraum dem aktuellen Focus beziehungsweise Fiesta. Zurück zum Kuga der zweiten Generation: Ist sich die Redaktion bislang in fast allen Punkten einig, scheiden sich die Geister vor allem beim Infotainmentsystem SYNC 3. Während die einen dem System eine intuitive Bedienbarkeit bescheinigen, missfallen anderen die häufig scheiternde Bluetooth-Verbindung - stark abhängig vom mobilen Endgerät - oder die mehr als fragwürdige Sprachbedienung. So wird aus "Ruf Wolfgang an" schnell "Ruf Rolf Klein an".
Betriebskosten | |
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Abgas- / Steuerklasse | Pkw Euro 6 / Pkw Diesel |
Kfz-Steuer pro Jahr | 280 € |
Versich.klassen HPF / VK / TK | 18 / 24 / 20 |
Werkstattintervalle | 30 000 km / 1 Jahr |
Die Sprachsteuerung fällt bei einem Großteil der Redaktion grundsätzlich unter die Kategorie Spielerei. Was mit der Zeit immer auffälliger wird, ist das anhaltende Flackern des Touchdisplays nach dem Wechsel vom Tag- in den Nachtmodus. Mit der Zeit und gesammelten Kilometern ebben die Beschwerden bezüglich der Unterhaltungselektronik jedoch ab, weitere Einträge finden sich erst deutlich später wieder. Kollege Kaczmarek etwa stellt fest, dass Apple CarPlay das Ford-eigene Navi blockiert. Ein anderes Beispiel: Bei Kilometerstand 50.790 quittieren die rechten Lenkradtasten allesamt den Dienst. Erst ein Neustart nach dem Tanken behebt das Problem, was bis zum Schluss nicht mehr auftreten soll. Also keine große Sache.
Garantien | |
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Technik | 2 Jahre, km unbegrenzt |
Durchrostung | 12 Jahre |
Mobilität | unbegrenzt |
Nerviges Problem: ein loser Unterbodenschutz
Eine große Sache, und zwar die mit Abstand größte Schwachstelle des Kuga, bemerkt ein Kollege nach rund sieben Monaten Dauertest. Er notiert Folgendes: "Klappern vorn links und rechts ab etwa 80 km/h. Sitzt die Unterbodenabdeckung noch fest?" Nein, tut sie nicht, noch vier weitere Kollegen notieren das Gleiche. Mehrere Steckverbindungen an der Abdeckung haben sich gelöst und erzeugen in Fahrt ein Geräusch rasselnder Steinchen in den Radhäusern. Nach einer kurzen Fahrt im Gelände kein Problem, aber bitte nicht über mehrere hundert Kilometer auf der Autobahn. Erst nach einem planmäßigen Service kann das Problem letztlich behoben werden und der Kuga seine verlorenen Sympathiepunkte zurückerobern. Abgesehen davon hat sich der Ford unterm Blech kaum etwas zuschulden kommen lassen. Das Fahrwerk präsentiert sich insgesamt komfortabel, wirkt nur auf welligem Straßenbelag mit den großen Sommerrädern (19 Zoll) nach Ansicht eines Kollegen recht stößig. Er notiert darüber hinaus folgende Zeilen: "Das DSG fährt an wie die Nürnberger Tram, also recht ruppig, im Verbund mit dem werksseitigen Race-Chip-Gaspedaltuning führt das mehrmals am Tag zu einem Launch-Control-Start." Auch der etwas zu groß geratene Wählhebel der Automatik rutscht aufgrund eines zu geringen Widerstands schon mal etwas zu flott durch die Gasse.
Preise | |
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Modell | Kuga 2.0 TDCi 4x4 ST Line 132 kW |
ABS/ESP/Airbags | S/S/S |
Automatikgetriebe / Adaptivtem. | 1900 ¤ / 1200-Euro-Paket |
Klimaautomatik | S |
17-Zoll-Aluräder / 18 / 19 Zoll | N / S / 700 Euro |
Verkehrszeichen- / Spurassistent | 1050-Euro-Paket |
Sitzheizung / Lederlenkrad beh. | 300 / 300 Euro |
Navigation / Bluetooth-Freispr. | 770-Euro-Paket / S |
Frontscheibe beheizbar | 350 Euro |
el. Spiegel / schlüsselloser Zug. | S / N |
Parkhilfe v.+h. / Rückfahrkamera | S / 770-Euro-Paket |
el. Fahrersitz / el. Beifahrersitz | 450 Euro / N |
Metalliclack / Anhängerkupplung | 1330 / 1050 Euro |
Preis | 47.070 Euro |
N = nicht lieferbar; S = serienmäßig |
Der Zweiliter-Diesel erhält dagegen fast ausschließlich positives Feedback. Leise, kräftig, sparsam. Im Schnitt liegt der TDCi zwischen 6,5 und 7,5 Liter. Deutlich mehr attestiert der Bordcomputer nur auf der Begleitfahrt von Porsche 911 Speedster, McLaren 600LT Spider, Mercedes AMG GT R Roadster und Lamborghini Huracán Evo Spyder als Fotografenauto auf dem Weg nach Österreich.
Wartung • Reparaturen • Kosten | ||
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29.640 km | Inspektion mit Motorölwechsel, Öl- und Innenraumfilterwechsel, Windschutzscheiben- Check, Überprüfung der Lenkung (Auto Fiegl GmbH, Roth) | 304,27 Euro |
60.474 km | Inspektion mit Motorölwechsel und Getriebeölwechsel, Kraftstoff-, Öl- und Innenraumfilter erneuert, Steinschlagreparatur der Windschutzscheibe (Auto Fiegl GmbH, Roth) | 914,44 Euro |
60.474 km | Sichtprüfung der Sitzlehne hinten links durchgeführt. Befund: Schlaufe gerissen, Sitzgestell erneuert (Auto Fiegl GmbH, Roth) | 233,36 Euro |
Wartungs- u. Reparaturkosten im Dauertest | 1452,07 Euro |
Gegen Ende des Dauertests finden sich nur noch wenige Einträge im Fahrtenbuch; so kritisiert Kollege Komp zum wiederholten Mal die Lichtausbeute der Halogenscheinwerfer, deren Leistung sich im besten Fall als mäßig bezeichnen lässt. Sollten Sie ernsthaftes Interesse an einem Kuga bekunden, ziehen Sie vorzugsweise die Exemplare mit den Bi-Xenon-Scheinwerfern in Betracht! Ein weiterer Tipp: Soll Ihr Kuga auch abseits asphaltierter Straßen Kilometer sammeln, verzichten Sie nach Möglichkeit auf die sportlich angehauchte ST Line. Im Rahmen eines SUV Megatests im Steinbruch Worzeldorf bei Nürnberg geriet der Kuga mit seiner tiefen Schürze, nicht gerade kurzen Überhängen und entsprechend holprigem Untergrund schnell an seine Grenzen. Die noch fehlenden 18137 Kilometer bis zur 100.000-er-Distanz erklären sich wie folgt: Nach Produktionsschwierigkeiten trat der Kuga den Dauertest ein halbes Jahr später an als ursprünglich geplant, was die Zeitspanne des Dauertests verkürzte. Die 100.000 Kilometer und auch mehr hätten wir gern mit ihm zurückgelegt.
Fazit von Christoph Richter: Auf über 80.000 Kilometern hat sich der Kuga, bis auf die gelöste Unterbodenabdeckung, kaum nennenswerte Schwächen geleistet. Dank bequemen Sitzen, ordentlichem Platzangebot, feinem Fahrwerk und sparsamem Diesel ist er zu einem beliebten Begleiter auf langen Strecken geworden.
July 31, 2020 at 11:00AM
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