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Jim Farleys digitale Pläne: Neuer Ford-Chef will Datengeschäft um den F-150 aufbauen - manager magazin

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Der F-150 ist ohne Zweifel eine amerikanische Legende – das wichtigste und meistverkaufte Auto, das die stolze US-Industrie hervorgebracht hat. Produziert seit 1948, verkaufte Ford allein im vergangenen Jahr fast 900.000 dieser Pickup-Ungetüme, und ab 2021 soll dann die 14. Generation des Bestsellers über die Highways rollen. Es ist ein hochlukratives Geschäft, das Ford einen Jahresumsatz von 50 Milliarden Dollar in die klammen Kassen spült. Kein Wunder, dass der künftige Konzernchef Jim Farley (58) nicht müde wird, das Wachstumspotenzial der F-Serie anzupreisen. Doch künftig hat er noch viel mehr vor.

Der Thronfolger, der am 1. Oktober den CEO-Posten bei Ford besteigen wird, will das Geschäft komplett umgestalten und erweitern. Im Nutzfahrzeuggeschäft, zu dem neben den Pickups der F-Serie auch die Vans und Transit-Lieferwagen gehören, sollen seine Leute künftig neben dem reinen Autoverkauf wiederkehrende Einnahmen generieren.

Dazu sollen sie neue Dienstleistungen verkaufen, die auf Software, Daten und der Konnektivität der Wagen beruhen. "Stellen Sie sich das als einen zweiten F-150 vor", sagte Farley gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir haben den F-150, den jeder liebt. Es gibt aber auch dieses andere Geschäft hier draußen – und das ist riesig."

Schon lange grübeln Autohersteller wie Ford darüber, wie sie das After-Sales-Geschäft ausbauen können, um den Umsatz mit den einzelnen Kunden jenseits des einmaligen Autokaufs zu verstetigen. Bislang haben sie sich jedoch damit schwergetan. Ford muss sich nun bewegen, der Autobauer steht unter Druck. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Konzern einen Verlust. Trotz des lukrativen F-Serien-Geschäfts haben wachstumsorientierte Investoren den Konzern zuletzt im Stich gelassen.

Der nun geplante Vorstoß ins datengetriebene Dienstleistungsgeschäft ist gleichzeitig Angriff und Verteidigung. Einerseits will Farley zeigen, dass Ford wachsen kann. Andererseits zieht er damit einen Graben um sein lukratives Nutzfahrzeuggeschäft, bevor der Angreifer wie Tesla, Rivian oder größere Technologieunternehmen wie Amazon noch stärker in den Markt einsteigen. Schließlich entfielen 2019 allein in den USA mehr als 58 Milliarden Dollar auf den Verkauf kommerzieller Last- und Lieferwagen, so ACT Research.

Um das F-Experiment umzusetzen, setzt Farley auf einen wichtigen Neuzugang: Alex Purdy (35), ein ehemaliger Investmentbanker und Berater, ist vom Landmaschinenhersteller John Deere gekommen, für den er zuletzt die Niederlassung im Silicon Valley geleitet hat. Purdy kümmerte sich dort darum, künstliche Intelligenz (KI) mit den Treckern und Mähdreschern zu verknüpfen und auf dem Bauernhof zu bekommen. Er gründete mit John Deere Labs eine Innovationsschmiede, um das Zusatzgeschäft mit datengetriebenen Diensten anzukurbeln.

Mit einigem Erfolg: Das Ersatzteil- und Servicegeschäft von Deere machte im vergangenen Jahr etwa 15 bis 20 Prozent des Umsatzes von 35 Milliarden Dollar aus. Purdy hat es mal so ausgedrückt: Er habe dabei geholfen, ein klassisches Industriegeschäft, in dem man viel übers Blechbiegen nachdachte, in ein Dienstleistungsgeschäft umzuwandeln.

Nun sollen Purdy und andere Ford-Offizielle vor allem die gewerblichen Ford-Kunden überzeugen, regelmäßig für Dienstleistungen bezahlen. Ideen gibt es reichlich: Man spricht über Lokalisierungsdienste zur Optimierung der Routenplanung und zur Reduzierung des Benzinverbrauchs, über Dienste, die einen schnelleren Ölwechsel ermöglichen, und über Flottenmanagement-Operationen.

"Wenn man Zeit als Geld versteht, gibt es viele Ideen, für die Kunden bereit sind zu zahlen", sagt der künftige CEO Farley. Es gehe den gewerblichen Kunden schließlich immer um die eigene Produktivität. Die neuen Dienste könnten helfen, die Gesamtbetriebskosten der gewerblichen Kunden zu senken oder deren Produktivität zu erhöhen, weil sie etwa mehr Pakete ausliefern oder die Ausfallzeiten ihrer Fahrzeugflotten reduzieren könnten.




September 09, 2020 at 03:41PM
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