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So nah kommt der Ford Explorer Plug-in dem BMW X5 M50i im Test
Ford wagt mit dem Explorer einen Neuanfang. Wie schlägt sich der große Ami gegen den BMW X5? AUTO BILD beantwortet die Frage mit einem Vergleich.
Platz 2 mit 531 von 800 Punkten: Ford Explorer 3.0 EcoBoost Plug-in. Riesiger, lässiger Ami mit viel Platz und technisch aufwendigem Hybridsystem. Erstaunlich schnell, dabei sehr gelassen. Preis ab: 75.059 Euro (Ersparnis bei carwow.de bis zu 13.244 Euro).
Er ist wieder da. Zwischen 1993 und 2001 gab es den Ford Explorer schon einmal bei uns, jetzt kommt er zurück. Inzwischen in sechster Auflage gebaut, mit über fünf Metern Länge und zwei Metern Breite größer als je zuvor. Für Europa ausschließlich als Plug-in-Hybrid mit 457 PS. Mit Leistung und Größe kommt er, ob er will oder nicht, europäischen Edel-SUVs ins Revier, dem BMW X5 etwa. Der fühlt ihm als M50i mit 530 PS so richtig auf den Zahn.
Das Platzangebot des Explorer ist einfach riesig
Mit 4,92 Meter Länge und 2,00 Meter Breite hat der X5 fast die Größe des Explorer, ist klar und ruhig gezeichnet, wirkt kleiner, als er eigentlich ist. Auch eine Kunst. Der Explorer fällt mehr auf, sieht, das muss man sagen, ausgesprochen gut aus. Eine betont stattliche Erscheinung. Mit Riesen-Grill, weit nach vorn geneigter C-Säule und einem massigen Heck mit zwei Doppel-Endrohren ein bisschen auf Show gemacht. Sehen lassen kann sich auch die Einrichtung – auch wenn stellenweise einfachere Materialien verbaut sind. Egal, die farbenfrohen Instrumente mit schöner Grafik (teils in 3D) sind ein Hingucker, und das Sync-3-Navi mit aufrecht stehendem 10,1-Zoll-Touchscreen gefällt mit klarer Struktur. Das Raumangebot passt zur Größe des Autos – es ist einfach nur riesig. Der Ford kommt grundsätzlich mit sieben Sitzen, vorn thront man hoch und aufrecht auf gemütlichen Sesseln, in Reihe zwei lassen sich die beiden äußeren Sitze längs verschieben und die Lehnenneigung verstellen, und auf dem komplett elektrisch klappbaren Gestühl in der dritten Reihe werden sich die Kleinen wohlfühlen. Wenn sie sich nicht verlaufen.
Bei den Fahrleistungen lässt der BMW dem Ford keine Chance
Nein, da kommt auch der BMW nicht ran, obwohl er von Natur aus sehr geräumig ist. Vorn empfehlen wir die bequemen Komfortsitze (1267 Euro), auch im Fond sind die Passagiere komfortabel untergebracht. Zwei versenkbare Klappsitze für die dritte Reihe sind beim normalen X5 für 1657 Euro lieferbar – nicht aber für den X5 M50i. Der verfügt dafür über den 4,4-Liter-V8-Biturbo, hier mit 530 PS und 750 Nm bei 1800 Touren. Der V8 ist, wir müssen darüber reden, ein Tier, ein Hammer, eine Macht. Hellwach, stets auf dem Sprung, hochdynamisch. In 4,3 Sekunden stürmt der M50i damit auf hundert, abgeregelt wird bei 250 km/h, schon klar. Dazu der Gänsehaut-Sound zwischen tiefem Gurgeln und dumpfen Grollen. Der Test-X5 besaß das adaptive M Fahrwerk Professional für 3509 Euro, dazu gehören Wankstabilisierung, Sportdifferenzial und Vierradlenkung. Die Technik passt zum Gesamtkonzept wie Hacker-Pschorr zum Oktoberfest, der X5 fährt sich damit straff, stramm und energisch, hochpräzise, mit sehr exakter, aber wie stets auch leicht nervöser Lenkung.
Im Sport-Modus glaubst du dich in einem permanenten Rennen. Sagenhaft auch die Verzögerung, mit warmen Bremsen stand der X5 schon nach 32,7 Metern, unfassbar. Auf Dauer hältst du so viel Hektik gar nicht aus, für den Alltag empfehlen wir den EcoPro-Modus, sonst fliegen dir irgendwann einfach die Nerven weg.
Zwischen den beiden liegen über 25.000 Euro Preisunterschied
Oder den Explorer. Der kommt mit 3,0-Liter-V6-Benziner und 363 PS, E-Motor mit 75 kW (102 PS), 13,6-kWh-Akku und Zehnstufenautomatik, macht zusammen eine Systemleistung von 457 PS und 825 Nm bei 2500 Touren. Das Ensemble funktioniert tadellos und bringt die Fuhre mühelos in Fahrt. Der Ford stürmt unerschrocken los, in 5,8 in Sekunden auf hundert und rennt 230 km/h, ziemlich eindrucksvoll. Unter Last faucht der fröhliche V6 durchaus kernig bis metallisch, hält sich sonst akustisch aber zurück. Nur die Automatik kommt beim Sortieren der vielen Gänge kaum hinterher – aber das ist irgendwie auch ein Luxusproblem. Doch keine Illusionen, trotz der rasanten Fahrleistungen liegt dem Explorer Hektik nicht. Die Größe, das komfortabel bis schaukelig ausgelegte Fahrwerk und die freundlich-indirekte Lenkung steuern klar auf ein Ziel zu: lockeres Gleiten, entspanntes Cruisen. Unhandlich ist der Ford deshalb noch lange nicht, er fährt sich für seine Größe und sein Gewicht angenehm mühelos. Passt. Na ja, bis auf die Bremsen. Warm stand der Explorer erst nach 38,9 Metern – nicht so richtig toll für ein modernes Auto.
So, und der Verbrauch? Rein elektrisch schafft der Hybrid 40 Kilometer, und er kann ja auch per Kabel an der Steckdose geladen werden, an der Haushaltssteckdose dauert das knapp sechs Stunden. Den Testverbrauch haben wir mit 11,1 Litern gemessen. Viel? Nun ja, der BMW genehmigte sich 13,5 Liter. Okay, hat aber richtig Spaß gemacht. Den sollte man sich leisten können. Der BMW X5 M50i in Test-Konfiguration steht ab 101.817 Euro in der Liste, den üppig ausgestatteten Explorer liefert Ford ab 74.084 Euro. Jede Menge Staub aufwirbeln können beide.
Das Fazit: Sympathisch, dieser Ford Explorer. Charmant, geräumig und entspannt. Der kräftige Hybrid macht Spaß. Und am Ende kommt der 25.000 Euro günstigere Ford dem BMW noch ziemlich nah. Der X5 mit klassischem, athletischem V8 fährt erstklassig – kostet aber auch richtig.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
September 07, 2020 at 11:00AM
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